Bei uns zuhause war das Wort „Botten“ fester Bestandteil des Sprachgebrauchs. Gemeint waren damit schwere, klobige Schuhe. Aber auch leichte Schuhe konnten damit umschrieben werden, wenn jemand damit schwerfällig und/oder schlurfend daherkam. Tatsächlich findet sich dieser Begriff, den meiner Beobachtung nach nicht sehr viele Leute kennen oder nutzen, auch im Duden. Dort wird er aus dem Polnischen und aus dem Französischen hergeleitet. In beiden Fällen auf Fußbekleidung bezogen. Als jemand, der halbwegs Niederländisch versteht und auch ein wenig spricht, hätte ich eine dritte Eklärung.

Botten“ sind im Niederländisch nämlich Knochen. Wenn also umgangssprachlich jemand anderen anweist „Heb die Botten!“, könnte dies auch bedeuten, er möge seine Fußknochen vom Boden lösen und nicht über den Grund schleifen. Tatsächlich wurde bei uns „Botten“ fast immer in diesem Zusammenhang gebraucht. Und dann macht auch ein Witz, der schon in den feucht-fröhlichen Feierrunden der Fünfziger- und Sechzigerjahre erzählt wurde, Sinn:

So lange er in sie verliebt ist, heißt es: „´Kleinchen, heb die Beinchen, es kommen Steinchen!“ Sind die verlobt, sagt er: „Kleene, heb die Beene, es kommen Steene!“ Und hat sie ihn geheiratet, blökt er bloß noch: „Olle, heb die Botten, es kommen Klamotten!“

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