Wie schon erwähnt: Düsseldorf ist als Drehort für deutsche Spielfilme äußerst beliebt – und das schon seit den Zwanzigerjahren. Vielen Streifen sieht man gar nicht an, dass sie in der schönsten Stadt am Rhein gedreht wurden, und noch seltener wird Düsseldorf explizit erwähnt. So auch im heute gesuchten Werk, das auf einem Roman basiert und dessen Bilder zu einem großen Teil in aller Öffentlichkeit an einem ausgesprochen auffälligen Ort entstanden. Weil die Dreharbeiten nicht angekündigt waren, sammelten sich an einem der Drehtage einige Hundert Bürger, Ihr ergebener Rätselonkel inklusive, dort und wurden in ein paar Einstellungen so zufällig zu Komparsen. Natürlich habe ich mir den Film dann auch im Kino angeschaut; er war sogar ein ziemlicher Kassenschlager.

Hör’s dir anin derSoundcloud

1. Wer singt den Titelsong: Eric Burdon (Good Times)
2. Wo wurde gedreht: on Location in Düsseldorf und Hochdahl
3. Was für ein Auto fährt das Ehepaar: beide fahren jeweils einen Nissan

Natürlich handelt es sich um „Die Katze“ von Dominik Graf aus dem Jahr 1988, dessen Originaldrehort im Sommer 1987 das Hotel Nikko in Düsseldorf an der Immermannstraße war. Am ersten dieser Drehtage kam ich rein zufällig morgens dort vorbei. Wie einige andere Passanten blieb ich an den Absperrungen stehen und sah mir den wahnwitzigen Aufwand an, der damals noch zum Filmemachen nötig war. Aufgenommen wurde die Szene, in der Heinz Hoenig und Ralf Richter in einem übel aufgemotzten Ford Escort an den Tatort kommen. Später wurden dann ein paar Polizeidarsteller vor uns aufgebaut und ein paar Aufnahmen gemacht, die später im Film verwendet wurden. So weit ich es erkennen kann, bin ich darauf nicht zu sehen.
Es handelt sich um einen Actionthriller, und die gehen selten gut, wenn Drehbuch und Regie in deutscher Hand liegen. „Die Katze“ hat aber heute nach fast 30 Jahren nichts von ihrem Schwung und der Spannung verloren. Neben den beiden genannten Schauspielern überzeugen natürlich auch Götz George, Gudrun Landgrebe und Ulrich Gebauer in ihren Rollen. Der Star aber ist absolut der Gebäude Komplex, in dem das Hotel Nikko auch heute noch untergebracht ist – eine architektonische Scheußlichkeit ähnlich der ehemaligen WestLB in Friedrichstadt. Das Ehepaar Filialleiter wohnt übrigens in Hochdahl, damals noch eine recht neue Trabantenstadt. Er fährt mit dem Nahverkehrszug – die S-Bahnlinie gab es noch nicht – vom Bahnhof Hochdahl-Millrath in die Stadt zur Arbeit. Übrigens sieht man während der ganzen Spielzei, immer wenn ein Fernsehgerät im Bild ist, Szene einer Sportveranstaltung, genauer: eines Leichathletikwettbewerbs. Es handelt sich dabei um die Leichtathletik-Europameisterschaften, die im Jahr 1986 in Stuttgart stattfanden; zweimal fällt der Name Marlies Göhr (Siegerin über 100 Meter), einmal wird der legendäre Stabhochspringer Sergej Bubka erwähnt, was der Geiselnehmer Junghein sogar kommentiert.

Die dritte Frage war natürlich nur nach Ansicht des Films zu beantworten. Um die 10. Minute herum fährt Filialdirektor Ehser mit seinem silberfarbenen Nissan Sunny SLX Coupe am Bahnhof Millrath vor. Seine Gattin bewegt später einen älteren dumpfgrünen Nissan Sunny. Beide Autos sind sehr schön am auf den ganz nach außen versetzen Schriftzug „Nissan“ an der Vorderkante der Motorhaube zu identifizieren.

Die Katze - 1988 - Trailer - Regie: Dominik Graf

Unter allen Leserinnen und Lesern, die innerhalb der nächsten 24 Stunden (sinnvolle) Lösungen als Kommentar einreichen, wird der Hauptpreis verlost: Eine vom Rätselonkel spendierte Tasse Kaffee oder Tee am Drehort. Der Rechtsweg ist selbstverständlich völlig ausgeschlossen. Da nur eine Person überhaupt kommentiert hat, fällt der Preis auch an diese: Glückwunsch, Michael! Bitte per Kontaktformular wegen der Preisverleihung melden.

5 Kommentare

  1. 1. Eric Burdon (Good Times)
    2. Deutsch-Japanisches Zentrum / Hotel Nikko
    3. — verdammt, was war das?
    Der Film heißt „Die Katze“ von Dominik Graf, mit Götz George und Gudrun Landgrebe
    Teile davon wurden in Hochdahl an der S-Bahn gedreht..

  2. MichaelTE am

    „Das Ehepaar Filialleiter wohnt übrigens in Hochdahl, damals noch eine recht neue Trabantenstadt.“
    Relativ – die „Neue Stadt Hochdahl“ wurde ab Mitte der 60er aufgebaut, und Mitte der 80er waren die ursprünglichen extrem autofreundlichen Pläne zum Glück schon Geschichte.
    Die ursprünglichen Siedlungskerne waren da aber schon ziemlich zusammengewachsen.
    Immerhin reichte es Ende 1978 zum Dreh für den Film „Phantasten“ mit Manfred Krug. Die damals stillgelegte Baustelle mehrerer Hochhäuser gab eine gute Kulisse ab..
    „Er fährt mit dem Nahverkehrszug – die S-Bahnlinie gab es noch nicht – vom Bahnhof Hochdahl-Millrath in die Stadt zur Arbeit.“
    Die S8 wurde im Mai 1988 eingeführt.

  3. Hallo, weiss vielleicht jemand wo die Szenen von dem Bankiersehepaar entstanden sind. Sind diese in Erkrath-Hochdahl gedreht worden?
    Kennt jemand die genaue Adresse?

    Das wäre super, wenn hier einer helfen könnte!

    Vielen Dank!