Man findet sie am gesamten Rhein oberhalb von Basel. Offiziell heißen sie Ersatzübergangsstellen, aber der Volksmund nennt diese Uferbauwerke „NATO-“ oder „Panzerrampen“. Aus diesen beiden Begriffen lässt sich schon schließen, dass es sich – zumindest ursprünglich – um militärische Anlagen handelt. Tatsächlich dienen bzw. dienten sie dazu, im sogenannten „Verteidigungsfall“ Gerät und Truppen über die Flüsse zu bringen. Die an jeweils gegenüberliegenden Ufern angelegten Rampen sind so gestaltet, dass an ihnen von Pioniereinheiten mit geringem Aufwand Schwimm- oder Pontonbrücken bzw. Fähranleger angebracht werden können.

NATO-Rampen bei Düsseldorf-Stockum und -Lörick

NATO-Rampen bei Düsseldorf-Stockum und -Lörick

Ob und in welchem Umfang diese Ersatzübergangsstellen in unserer Region noch eine militärische Funktion haben, ist unbekannt. Vermutlich unterliegt die Sache nach wie vor der Geheimhaltung. Tatsache aber ist, dass die meisten NATO-Rampen zwischen Köln und Duisburg mehr oder weniger offiziell zivil genutzt werden. So gilt die Panzerrampe unterhalb der Arena in Düsseldorf-Stockum ganz offiziell als Vereinsgelände des Düsseldorfer Rheinsportclub e.V.; hier toben sich die Jetski-Fahrer aus. Die Rampe dient einerseits dazu, die Fahrzeuge zu Wasser zu lassen, andererseits findet hier auch das Vereinsleben statt.

Die NATO-Rampe bei Düsseldorf-Stockum: Offizielles Vereinsgelände des Jetski-Clubs

Die NATO-Rampe bei Düsseldorf-Stockum: Offizielles Vereinsgelände des Jetski-Clubs

Bundeswehr- und NATO-Manöver, bei denen die Rampen eine Rolle spielten, fanden am Mittel- und Niederrhein zuletzt vor über zehn Jahren statt. Einige Ersatzübergangsstellen werden schon seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr instandgehalten; die Zufahrtswege einiger dieser Bauwerke (z.B. bei Dormagen) sind so zugewachsen, dass sie kaum noch zu erkennen sind. Bei den Panzerrampen, die zivil genutzt werden, sieht das anders aus; sie werden regelmäßig von den zuständigen Behörden kontrolliert und bei Bedarf renoviert.

Bekannt sind NATO-Rampen bei Köln-Sürth und -Zündorf, bei Köln-Poll, bei Leverkusen-Hitdorf, bei Düsseldorf-Himmelgeist sowie – wie erwähnt – zwischen Düsseldorf-Stockum und -Lörick und schließlich zwischen Duisburg-Baerl (Binsheim) und -Hamborn.

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