Noch ein paar Bemerkungen zu den veränderten Ampelschaltungen in der Stadt…

Meinung · …ich muss nochmal auf meinen Brief vom 19. Januar zurückkommen. Dass ihr seit Anfang des Jahres an den Ampeln rumhantiert, ist offensichtlich. Irgendwo las ich, dass das Ziel unter anderem ist, den ÖPNV zu beschleunigen. Gute Sache. Im Prinzip. Aber an vielen Stellen, an denen ich mit dem Auto vorbeikomme, vermag ich den Sinn der veränderten Schaltungen nicht zu erkennen. [Lesezeit ca. 2 min]

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Nicht dass ich zu der Sorte Pkwisti zähle, die immer noch möglichst freie Fahrt für freie Bürger fordern. Ich hab’s in der Regel auch nicht eilig. Wenn ich aber hier von Friedrichstadt in Richtung Südbrücke fahren möchte, stehe ich inzwischen sieben Mal bei Rot an einer Ampel, wo ich vorher mit angepasster Geschwindigkeit fast ihne Stopp durchgekommen bin. Das betrifft beispielsweise den Hennekamp und die Kopernikusstraße.

Völlig irre ist es an der Oberbilker Allee geworden. An der Ampel zur Hüttenstraße, also bei der Volksgartenstraße, in Richtung Krupsstraße. Hier kommen nun bei Grün maximal drei Autos durch. Und weil die nächste Ampel auch ganz schön verschaltet wurde, staut es sich von da so zurück, dass man manchmal zwei, drei Ampelphasen hindurch gar nicht weiterkommt. Genau an dieser Stelle, wo die Straßenbahn 705 die Kurve nimmt, kann von einer Beschleunigung des ÖPNV nicht die Rede sein – die kommt so gut oder so schlecht durch wie zuvor.

Was ich mich frage: Verändert ihr die Ampelphasen eigentlich nach Gefühl? Oder zieht ihr vailde Statisken heran? Meine laienhafte Vorstellung als dem Digitalen erheblich zugetaner Mensch ist ja, dass ihr da so ein Computerprogramm habt, dass die Berechnungen durchführt und entsprechende Schaltungen vorschlägt. In meinen kühnen Träumen kommt sogar ein System vor, dass die Ampelphasen in Echtzeit entsprechend des Verkehrsaufkommens steuert – also nicht einfache Vorrangschaltungen für die Straßenbahnen.

Okay, das alles ist für den Verwaltungsapparat natürlich noch Neuland, und das Internet (der Dinge) setzt sich sowieso nicht durch. Wobei: Schon lange habe ich keine Rentner:innen oder Student:innen auf Klappstühlchen an Kreuzungen gesehen, die per Strichlisten auf Papier die Autos zählen. Vielleicht müsst ihr diese bewährte Methode doch mal wieder aus der Mottenkiste holen…

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