Eigentlich eine Schande, dass olle Volker Schlöndorff keine „Blechtrommel (2)“ gedreht hat, sondern alles, was in Düsseldorf spielt, einfach weggelassen hat. Ihr höchst ergebener Rätselonkel hat als mehrfacher Leser des Grass-Schinkens das dritte Buch immer am liebsten gemocht. Da ist das Oskarchen mit Frau und Sohn in der schönsten Stadt am Rhein gelandet, woher ja schließlich der Gatte seiner Mutter, der aber eben nicht sein Erzeuger war, stammte. Bis zum Umzug nach Düsseldorf heißt das Oskarchen Matzerath, ein wunderschöner, typisch rheinischer Name. Nach Kriegsende, und das ist natürlich ein politisch-historisches Ausrufezeichen, nennt er sich dann nach seinem leiblichen Vater Bronski. Nun wissen maximal Deutsch-LK-Absolventen Details aus dem zweiten Teil der Blechtrommel, deshalb gibt’s heute drei Fragen zum Thema, die eigentlich nur durch Lektüre des Romans plus ein wenig Googlei zu beantworten sind:

1. Welche Lehre beginnt Oskar in Düsseldorf: Steinmetz
2. Welche Instrumente gibt’s in seiner Band: Schlagzeug/Waschbrett, Flöte, Banjo/Gitarre
3. Wie heißt die Dame mit dem Kokosläufer: Dorothea Köngetter

Bonusfrage: In welcher Altstadtkneipe begann die real existierende Band des Günter Grass samt Flötchen Geldmacher ihre Karriere: Bobbys (Kreuzherreneck)

Ob Grass, Klepp und Flöttchen tatsächlich ihren ersten Auftritt im Bobbys hatten, ist ein bisschen umstritten, weil gelegentlich auch zu hören ist, sie wären einmal auch im Einhorn aufgetreten. Ansonsten haben die vier Mitrater ganze Arbeit geleistet, auch wenn der eine oder andere an der Dichotomie von Autor und Hauptfigur gestrandet ist. Sollte dieser Düssel-Quiz dazu beitragen, dass auch das Dritte Buch der Blechtrommel wieder öfter gelesen wird, dann ist die Mission erfüllt. Übrigens: Gewinner ist der Kollege Raf, der anstelle der rausgerissenen Buchseite gern auch ein Bier vom Rätselonkel spendiert bekommen kann – er möge sich zu diesem Zwecke melden.

Unter allen Leserinnen und Lesern, die bis einschließlich Donnerstag, 14.05. um 17:00, eine oder mehrere sinnvolle Lösungen per Kommentar einreichen, wird der Hauptpreis verlost. Und das ist dieses Mal eine aus einer Blechtrommel-Originalausgabe herausgerissene Seite mit der Kokosläufer-Stelle. Der Rechtsweg ist vollkommen ausgeschlossen.

14 Kommentare

  1. Mike Zimmermann am

    Also, mit der Lehre bin ich nicht sicher, aber ich erinnere, dass er irgendwie in Düsseldorf ein Musik-Manager war.
    Instrumente: Trommel (logisch), Flöte und Gitarre
    Kokosläufer: Dorothea (da war doch was mit ’nem Finger?)
    Kneipe:Zwiebelkeller

  2. Mike Zimmermann am

    Ach, eins noch: Wenn Du ernsthaft aus einer Originalausgabe eine Seite ‚rausreisst, trete ich Dir in den Schritt. 😉

    • Günther A. Classen am

      Eine solche Tat ist wirklich ein strafwürdiges Sakrileg für jeden verantwortungsvollen Bibliophilen. ;-)))

    • Rainer Bartel am

      Ach, ist doch alles bloß toter Baum – der Roman selbst, der ist im Kopf, im Bauch und im Herzen ;–))

  3. 1. War’s nicht nur ein Steinmetzpraktikum?
    2. Trommel, Flöte, Gitarre
    2. Dorothea
    3. Zwiebelkeller

  4. Korrigiere meine Lösungsvorschläge:

    1. Steinmetz
    2. Trommel, Flöte, Gitarre
    3. Dorothea
    4. Kreuzherreneck (wollte ich von Anfang an schreiben)

  5. Günther A. Classen am

    – Grass machte keine Steinmetzlehre, sondern ein Praktikum bei Julius Göbel, Steinbildhauerei, Witzelstraße 142 und hat anschließend mit Josef „Jüppi“ Müller † (Südfriedhof) bei Moog am Stoffeler Friedhof, Bittweg 1, gebildhauert.

    – Er spielte Schlagzeug („Blechtrommel“) und Waschbrett. Flöte spielte „Flötchen“ (Geldmacher). Das dritte Instrument war eine Gitarre.

    – Die Dame auf dem Kokosläufer im Roman war die Krankenschwester Dorothea Köngetter.

    – Kaum jemand nannte das Lokal Kreuzherreneck/e. Bei Insidern heißt der Schnappsausschank bis heute nach einem der Wirte das „Bobby“.

    (Im Csikos arbeitete Grass als Türsteher.)

    • Die Frage war aber, welche Lehre Oskar (nicht Grass) anfing. Der hat auch eine Steinmetzlehre/ein Steinmetzpraktikum gemacht und später bei einem Musikagenten vertraglich gearbeitet. Ob das aber eine Lehre war, weiß ich nicht.

  6. War aber ein sehr sehr knapper „Sieg“! Natürlich gerne bald auf ein Bier, und dabei liest du mir die raugerissene Seite vor:-))

    • Rainer Bartel am

      Ihr wart alle SUPER – aber Kollege Excel hat entschieden.
      Und, ja, ich les dir eine Seite deiner Wahl beim Bier vor.

    • Günther A. Classen am

      Ich komme mit @Mike Zimmermann (s.o.) und mache Fotos. ;-))