Bericht · Eine rustikale Küche, deren Schubladen an Weinkisten erinnern; Teelichthalter aus Beton, auf denen man den passenden Kaffeepott schön warmhalten kann, dramatische Avantgarde-Mode, nein, nicht aus Japan, sondern Saarbrücken, Bilder, von einer Maschine skizziert, fast wie während eines Meetings hingekritzelt (ihr Schöpfer schwankt noch zwischen Design und Kunst), Pflanzen, die wie Papageien auf einer Stange sitzen, Bettwäsche, auf der man wie auf einer Almwiese ausstrecken kann… [Lesezeit ca. 3 min]

Na, schon gespannt auf den Beitrag? Nach einer kurzen Werbeunterbrechung geht’s weiter. Denn The Düsseldorfer versteckt sich nicht hinter einer Paywall. Alles, was du hier findest, ist gratis, also frei wie Freibier. Wenn dir aber gefällt, was du liest, dann kannst du uns finanziell unterstützen. Durch ein Abo oder den Kauf einer einmaligen Lesebeteiligung. Wir würden uns sehr freuen.

In der alten Schmiedehalle auf dem Areal Böhler werden längst neue Ideen geschmiedet, junges Design fertiggeklopft. Schon letztes Jahr sollte hier die Düsseldorfer Premiere der internationalen Designmesse Blickfang stattfinden. Vier Wochen vor Beginn musste sie wegen der Pandemie abgesagt werden. Doch in diesem Jahr zündet sie, natürlich nach allen Regeln von Corona mit Einlass-Management und Teststation: Am Wochenende 27. und 28. November.

Die alte Schmiedehalle in Areal Böhler bildet den Rahmen für Blickfänge (Foto: I. Hufschlag für TD)

Die alte Schmiedehalle in Areal Böhler bildet den Rahmen für Blickfänge (Foto: I. Hufschlag für TD)

Erster Eindruck beim Aufbau: Es gibt viel Geschmackvolles zu entdecken, im doppelten Wortsinn, Eat&Style ist auch dabei. Und das Schöne: Die Designer sind vor Ort, präsentieren und erklären ihre Produkte. Da weiß man, was man haben kann. wo’s herkommt, wer’s wie gemacht hat. Der vielfach strapazierte Erlebniseinkauf, hier kann er wirklich stattfinden, und jede Menge Geschenktipps gibt’s dazu.

Designmesse Blickfang: Die Düsseldorfer Wirtschaftsförderung unterstützt die Designer ihrer Stadt (Foto: I. Hufschlag für TD)

Designmesse Blickfang: Die Düsseldorfer Wirtschaftsförderung unterstützt die Designer ihrer Stadt (Foto: I. Hufschlag für TD)

Das Konzept sieht vor, dass ein Viertel der Aussteller lokal ist. So trifft man bereits bekannte Anbieter von der Ackerstraße oder aus Bilk, sieht Designerinnen wie Stephanie Pothen und Marion Strehlow wieder, trifft Schmuck-Designerinnen wie Sofia Beilharz oder Maren Düsel, die sonst „hinter Indien“ in der Düsselthaler Straße zu finden sind, entdeckt Modemacherin Marianna Deri und das Schild über – nicht nur – ihrem Stand, das auf die freundliche Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Modestadt Düsseldorf hinweist. Denn nicht alle Designer können sich eine Standmiete von 130 Euro pro Quadratmeter leisten. Für den Nachwuchs wird ein „Future Forward“ ausgeschrieben.

Designmesse Blickfang; Studio Makuko, Future Forward-Gewinner, setzt auf minimalistisch Ästhetik und den Kaffeebecher auf Beton (Foto: I. Hufschlag für TD)

Designmesse Blickfang; Studio Makuko, Future Forward-Gewinner, setzt auf minimalistisch Ästhetik und den Kaffeebecher auf Beton (Foto: I. Hufschlag für TD)

Blickfang wurde vor 30 Jahren in Stuttgart gegründet. Inzwischen gilt die anspruchsvolle Verbrauchermesse als größte Plattform für unabhängiges Design in Europa. Feste Stationen sind neben Stuttgart, Hamburg, Wien, Zürich, Basel und jetzt auch Düsseldorf. Auch in Kopenhagen und Tokyo gab’s schon solche Blickfänge. Man kann sich um eine Teilnahme bewerben. Eine Jury entscheidet, ob das Angebot ins Konzept passt. Nicht nur schön, auch nachhaltig soll es sein. Möbel, Mode und Schmuck sind die Schwerpunkte – Überschneidungen sind möglich und erwünscht.

Blickfang Designmesse
Areal Böhler Düsseldorf, Alte Schmiedehalle, Hansaallee 321
Samstag 27. November, 11 bis 20 Uhr und Sonntag, 28. November, 11 bis 18 Uhr
Kombiticket für beide Tage 12 Euro
www.blickfang.com

Kommentare sind gesperrt.