[Kolumne] Auf der Facebook-Seite von The Düsseldorfer tobt sich gestern der Mob der Greta-Hasser aus, und wir beobachten das Jammern der Klimawandelleugner mit einem Schmunzeln. Wenn jemand schon die Modellbezeichnung eines US-amerikanischen Achtzylinder-Sportwagens im Nickname trägt, ist klar, was der Betreffende will: Weiter mit seiner Monsterkarre durch die Gegend kariolen. Es ist überhaupt das, was die Friday-for-Future-Gegner eint: Dass sie null Bock darauf haben, auch nur das Geringeste an ihrem Lebensstil zu ändern. Deshalb fühlen Sie sich von Schülern(!), die hartnäckig für ernsthafte Maßnahmen der Klimapolitik demonstrieren so dermaßen provoziert.

Natürlich waren alle diese dumme, auf Fake-News beruhenden Vorurteile in den Kommentaren zu finden. „Die sollen mal lieber lernen, statt die Schule zu schwänzen!“ – „Und die finanziere ich durch meine Arbeit mit!“ – „Und nach der Demo ist alles voller umweltverschmutzenden Müll.“ – „Hoffentlich wird der Greta-Karnevalswagen von Pferden gezogen.“ – „Und an den anderen Tagen fährt Mutti die mit dem SUV zur Schule.“ – „Ja, ja, aber Klassenfahrt auf einem Kreuzfahrer machen…“ – „Bald sind Ferien, da demonstrieren die nicht mehr, weil die nach Thailand düsen.“ Wir haben uns darüber lustiggemacht und/oder diese Äußerungen angegriffen. Das kann diese Klientel am wenigsten ab. Dann heulen sie und fordern Meinungsfreiheit und dass man sich mit ihren Argumenten auseinandersetzt. Leider haben sie keine Argumente auf Lager.

Stattdessen wird der gesunde Menschenverstand ausgerufen, von „Grünpropaganda“ geschwafelt und die „Klimahysterie“ als Religion bezeichnet. Wer aber seine gefühlte Temperatur und seine rein emotionale Einschätzung für wichtiger hält als die Aussagen von Wissenschaftlern, wird auch sonst nicht wirklich mit der Welt zurande kommen. Mehr noch: Die selbstgezimmerte Meinung höher einzuschätzen als das, was schlaue Menschen, die sich seit Jahren Tag für Tag anhand von Fakten mit dem Thema „Klimawandel“ befassen, äußern, grenzt an Schwachsinn.

Das Verrückte an der gestrigen Alle-fürs-Klima-Demo in Düsseldorf (an der nach verschiedenen Schätzungen um die 20.000 Menschen teilgenommen haben): Das waren eben nicht nur Schüler, die bei dem schönen Wetter gern schwänzen, sondern ein bunter Mix aus allen Altersklassen und Gesellschaftsschichten. Das Ganze von jungen Menschen aufs Beste organisiert. Dass diese jungen Menschen sich so für dieses Thema engagieren, macht Hoffnung.

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