Man kann das Jammern nicht mehr hören. In Düsseldorf wär nix los in der Musik, heißt es da. Und dass es in Köln viiiiel besser sei. Okay, wenn man auch das Gedudel des kölschen Geflügels für Musik hält, mag das stimmen. Und natürlich hat die Millionenstadt mit dem Dom per Saldo mehr Spielstätten für Live-Musik. Aber was die Länge und Breite der Musikszene angeht, spielt Düsseldorf in der entsprechenden Liga ganz oben mit. Das liegt auch an den Festivals, die eben nicht den Mainstream bedienen, sondern Musik von Musikern für Musiker und Menschen, die Musik lieben, bieten. Eines davon nennt sich Micro Pop Week und trägt ganz zu Recht den Beinamen „Festival für Originalmusik“.

Für DüsseldorferInnen, die sich nicht das ganze Jahr über durch die verschiedenen Lokalitäten bewegen, in denen Musik live geboten wird, ist diese Micro Pop Week eine Wundertüte und Fundgrube, in der ungeahnte Qualitäten stecken. Ausgangspunkt ist die Unabhängigkeit von dem, was so unangenehm wie zu Recht „Musik-Industrie“ heißt, ein Moloch, der Kreativität, Innovation und musikalisches Leben weitestgehend abtötet – für Musiker genau wie für Hörer. Dem gegenüber stehen Menschen, Klein-Label, Enthusiasten und Weitermacher, die nicht glauben können, dass es mehr nicht gibt.

So steht die Micro Pop Week – so der Text im Manifest zum Festival – für selbstbestimmtes kulturelles Schaffen. Und eben auch für ein pralles Programm, das die Veranstalter, die sich angeschlossen haben, selbst festlegen. Hingehen, entdecken, freuen.

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