Immer wenn ich mal an einem Sonntagabend ins Café à GoGo auf der Schwerinstraße gehe, um mir dort ein Live-Konzert anzuhören, denke ich: Wie schön, dass es so etwas noch gibt! Und eben nicht nur wegen der bunten, beinahe unwahrscheinlichen Mischung des Programms, das von gutem, altem Rock und anderen rockigen Spielarten sowie Punk bis zu feinem Jazz reicht, sondern wegen dieser speziellen Atmosphäre. Die haben der in Düsseldorf weltbekannte Sänger Peter Kallen und seine Frau Bea vor inzwischen rund 20 Jahren geschaffen, weil sie sich selbst solch eine Kneipe immer gewünscht haben.

Café à GoGo: Peter Kallen in Aktion (Foto: Café à GoGo)

Café à GoGo: Peter Kallen in Aktion (Foto: Café à GoGo)

Wer kommt schon auf die verrückte Idee, an (fast) jedem verdammten Sonntag Musiker einzuladen, die sich dann die Seele aus dem Leib spielen. Oft mit dem Kallen persönlich am Mikro, denn das ist sein natürlicher Lebensraum, in dem er schon seit Urzeiten mit wechselnder Begleitung und mit verschiedenen Stilrichtungen zu finden ist. Manchmal wird es dabei mild psychedelisch, manchmal funky, oft gefärbt vom Blues. Ich erinnere mich noch an einen Gig vor rund 20 Jahren in Heimos Bluescorner, diesem legendären Etablissement im Parkhaus an der Ecke der Ratinger Straße. Das war noch kleiner als das Café à GoGo, also hatte die Band ihr Equipment im Eingang aufgebaut, und wer reinwollte, musste sich am Schlagzeug vorbeiquetschen.

Die Bea und die Sonnenblumen (Foto: Café à GoGo)

Die Bea und die Sonnenblumen (Foto: Café à GoGo)

Aber das Café, das in Wahrheit eine waschechte Kneipe der Art ist, in der es bis weit in die Neunzigerjahre in Düsseldorf Dutzende gab, dient auch der Nachbarschaft als soziales Epizentrum. Nein, da treffen sich nicht bloß die immergleichen Gestalten, die sich schon vor 30, 40 Jahren fast jeden Abend in der Altstadt getroffen haben. Legendär Beas „Immer wieder samstags…“ mit Selbstgekochtem und auch ihr „Mädelsstammtisch“.

Kurz und gut: Wer in Pempelfort wohnt, kann das Café à GoGo problemlos zum zweiten Wohnzimmer machen. Und wer woanders in Düsseldorf wohnt, sollte auf jeden Fall mal bei einem der Live-Gigs am Sonntag vorbeischauen. Es lohnt sich – versprochen…

3 Kommentare

  1. „Haimo“ heißt natürlich Heimo. Und der ist immer noch unterwegs im Auftrag der Musik. Und zwar im „Hühnerstall“ auf der Mertensgasse im Herzen der Alstadt. Dort gibt es seit mittlerweile fünf Jahren ebenfalls immer donnerstags akustische Live-Konzerte. Nur mal so zur Info. 😉

    • Rainer Bartel am

      Danke für den Hinweis – den Haimo haben wir wieder zum Heimo gemacht ;–)) Und über eine Story zu ihm arbeiten wir gerade…

      • Hallo Rainer,

        sowas findet man wirklich selten. Ich lebe inzwischen in Frankffurt, habe aber damals für ein Jahr im Stadtteil Pempelfort gelebt und bereue es, das Cafe GoGo nicht aufgesucht zu haben. Aber zum Glück bin ich mindestens alle 2 Monate bei Freunden in Düsseldorf und werde definitiv das Cafe Gogo bei Jazz besuchen kommen.

        Liebevolle Grüße,
        die Anh