Düsseldorf hat offiziell und exakt 50 Stadtteile. Nicht repräsentative Umfragen haben ergeben, dass alte Düsseldorfer auf Anhieb 20 bis 30 davon aufzählen können, Neubürger dagegen selten mehr als zehn. Unsere Quizserie „Fröhliches Stadtteilraten“ soll dafür sorgen, dass irgendwann alle Menschen in unserer schönen Stadt die Namen aller Stadtteile so aufsagen können wie US-Schulkinder die Namen der 50 Bundesstaaten. Beginnen wir mit etwas einfachem.

Beim heute gesuchten Stadtteil handelt es sich um den Nachfolger einer der vermutlich ältesten Siedlungen auf dem heutigen Stadtgebiet. Tatsächlich war dieser Ort vor der Stadterhebung Düsseldorfs zumindest aus kirchlicher Sicht bedeutender als das winzige Fischerdorf zwischen den Düsselmündungen. Trotzdem kam es recht früh zur Eingemeindung. In zeitlicher Nähe zur rasanten Industrialisierung der NRW-Landeshauptstadt spielte dieser Stadtteil eine wichtige Rolle. Heute ist die Gegend bevölkerungsreich, dicht bebaut und quicklebendig. Auch wenn ein angrenzender Stadtteil, der kaum 120 Jahre alt ist, immer ein bisschen hipper ist.

Frage: Von welchem Stadtteil ist die Rede: Bilk

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Die Wetten der Mitratenden standen 5 zu 3 für Gerresheim. Und das ist natürlich kein bisschen abwegig, weil auch die Stadt jenseits der Hügel viel, viel älter ist als das erwähnte Dörfchen zwischen den Düsselmündungen. Tatsächlich aber ist das Gebiet von Bilk vielleicht nicht so früh besiedelt worden wie das von Gerresheim, aber als Stadt mit eigener Kirche dürfte Bilk älter sein – immerhin dürften deren Ursprünge im 8. Jahrhundert liegen, während Gerresheim gute 100 Jahre später erst urkundlich erwähnt wird. Der Schlüssel zur Lösung aber lag im Begriff „Eingemeindung“. Während Gerresheim erst 1909 zu Düsseldorf kam, wurde Bilk bereits im März 1384 bei der ersten großen Neuordnung Düsseldorfs eingemeindet.

Dass die Lösung Gerresheim auf der Hand lag, hat viel mit der Gegenwart zu tun. Denn immer noch empfinden sich viele gebürtige Gerresheimer mehr ihrem Örtchen zugeordnet als der Stadt Düsseldorf. Ja, es gibt alteingesessene Gerresheimer, die immer noch davon sprechen, sie führen „nach Düsseldorf“, wenn sie sich in die S-Bahn, die U83, die 709 oder einen Bus setzen, um in die Innen- oder Altstadt zu reisen. Das wird man auch von alten Bilkern so nicht hören. Zumal sich Bilk über die Jahrhunderte ganz erheblich verändert hat und seit der Wende zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert enorm gewachsen ist – dabei ist mit Unterbilk gleich ein ganz neuer Stadtteil entstanden, den es vorher schlicht nicht gab. Übrigens ist Bilk erst Mitte des 19. Jahrhunderts so richtig mit Düsseldorf zusammengewachsen. Und zwar durch das Entstehen des völligen neuen Stadtteils namens Friedrichstadt (den manche Neu-Düsseldorfer für einen Teil von Bilk halten).

[Titelbild: Till Niermann via Wikimedia unter der Lizenz Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported]

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