Rätsel · In Düsseldorf gibt es erstaunliche viele Orte, die das Wort „Platz“ im Namen tragen, aber überhaupt nicht so aussehen, wie man sich einen Platz vorstellt. Ganz viele gerade der größeren „Plätze“ sind nicht mehr als komplizierte Straßenkreuzungen mit ein paar Tortenstücken Begleitgrün. Ja, der Fürstenplatz oder der Frankenplatz, das sind richtige Plätze: rechteckig mit Bäumen bestanden und autofrei. Oder der Marktplatz in der Altstadt sowie einige andere Freiflächen. Beim „Platz“, den wir heute suchen, wären wahrscheinlich nicht einmal die Anwohner auf die Idee gekommen, es könne sich um einen Platz handeln. [Lesezeit ca. 2 min]

Umso überraschter werden sie gewesen sein, als man vor einigen Jahren dort Straßenschilder aufstellte, die diesen Freiraum mit dieser Bezeichnung versahen. In letzter Zeit ist die Fläche, an der sich alles in allem Straßen kreuzen, ins Gerede gekommen, weil manche Leute etwas Großes mit ihm vorhaben. Das Foto zeigt eine etwas verfremdete Aufnahme der Raumsituation.

Frage: Welcher Platz wird gesucht: Adolph-von-Vagedes-Platz

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Da hat Ihr Rätselonkel gedacht, die Hinweise auf das dort nicht schon immer stehende Straßenschild und die großen Pläne für diesen „Platz“ seien Hinweis genug. Aber nur ein Düsselquizzer (von insgesamt neun Einsender*innen) ist auf die richtige Lösung gekommen. Tja, der Worringer Platz heißt schon immer so, auch der Konrad-Adenauer-Platz trägt seinen Namen nun schon seit fast 50 Jahren. Der Hans-Esser-Platz in Kalkum heißt tatsächlich erst seit Kurzem so, aber mit dem hat man nichts Großes vor.

Gemeint war nämlich der Adolph-von-Vagedes-Platz, benannt nach dem Architekten des 18. Jahrhunderts, der als Stadtplaner die Krefelder Wälle schuf und vor allem die urbane Neuordnung von Pempelfort. Als Architekt hat er das Ratinger Tor am Rande der Altstadt geschaffen. Dieser „Platz“ ist so wie wir ihn heute sehen erst nach dem zweiten Weltkrieg entstanden; die Vagedesstraße als Verlängerung der Adlerstraße gab es vorher nicht. Nur die Duisburger Straße, die dann auf die Jacobistraße traf. Entstanden ist ein längliches Dreieck mit drei Grünflächen, wovon die größte mit einem Bolzplatz ausgestattet ist. Altanwohner, die ich persönlich befragte, wussten nicht, dass dieses Ding ein Platz mit einem eigenen Namen ist.

Nun dreht sich in Düsseldorf ja einiges darum, wo denn ein neues Opernhaus hinkönnte, und da ist der Adolph-Vagedes-Platz in die Diskussion gekommen. Groß genug wäre er, eine Anwohnergarage im Tiefgeschoss gibt es schon, und er ist mit dem ÖPNV bestens zu erreichen. Die Nähe zum Schloss Jägerhof, zum Malkasten und zum Hofgarten sind ebenfalls verlockend. Kann also gut sein, dass dieser Platz schon bald wieder Geschichte ist.

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