Gerade Neu-Düsseldorfer wissen oft nicht, dass es am Rhein auf dem Stadtgebiet und knapp daneben wunderschöne Sandstrände gibt, an denen man nicht nur im Sommer mit Blick auf den Strom ein bisschen Gelassenheit tanken kann. Wobei: Im Sommer ist an einigen dieser Beaches abends, vor allem an den Wochenenden, Halligalli. Da wird nicht nur brav gegrillt und gesoffen, da tobt nicht selten die richtig fette Party. Weil sich aber Meditieren und Feiern in Raum und Zeit ganz gut verteilen, haben die Rheinstrände jedem Bewohner dieser schönen kleinen Großstadt etwas zu bieten. Beginnen wir die Serie mit einem Porträt der Rheinstrände unterhalb des Löricker Deiches.

Gemeint ist das linke Ufer zwischen der Theodor-Heuss-Brücke und der Ausfahrt aus dem Löricker Yachthafen. Hier reiht sich Bucht an Bucht, was besonders den vielen Hunden und ihren Haltern gefällt, die tagsüber hier zu Dutzenden ihren Spaß haben.

Unter Trauerweiden

Direkt unter der Brücke findet sich ein größerer Strandabschnitt, der aber auch schon bei mildem Hochwasser schnell überspült wird. Auch die folgenden Abschnitte sind schön sandig, aber ohne Baum- und Strauchbestand. Etwa auf Höhe des Strandbades gibt es einen langen, schmalen Beach, auf dem nicht selten Windhunde beim informellen Training zu beobachten sind. Ein paar Meter weiter dann eine Bucht, die bei Niedrigwasser weit in den Strom hinein reicht und stückweise schwarsandig und schlammig ist.

Und dann fangen die romantischen Ecken an. Hier stehen Trauerweiden und andere Bäume und Büsche nahe am Fluss, unter denen man schön im Schatten lagern kann. Ein Picknick zu zweit aus dem Rucksack (ohne Grill!) an einem milden Frühsommerabend gehört zu den schönsten Unternehmungen, die in dieser Stadt möglich sind. Und: Die Menschen, die zwanghaft grillen müssen, verirren sich selten bis hierher, sondern bevorzugen Plätze zwischen Theodor-Heuss- und Kniebrücke. Das liegt auch daran, dass sich Feuerstelle und Grillgut samt notwendiger Bierkästen und Sektkartons über relativ große und holprige Strecken zu transportieren wären.

Anfahrt und Anmarsch

Um mit dem Auto in die Nähe zu gelangen, steuert man die Parkplätze im Bereich der Theodor-Heuss-Brücke oder den großen Parkplatz an der Oberlöricker Straße Richtung Büderich an. Während man von der Theodor-Heuss-Brücke einfach runter an den Rhein und dann nordwärts wandern kann, muss man vom großen Parkplatz aus das gesamte Gebiet des Strandbades umlaufen, um dann immer am Zaun entlang zum Fluss zu gelangen.

Wer im ÖPNV unterweg ist, nutzt am besten den 834er-Bus bis zur Haltestelle Niederkassel, die quasi auf der Brücke liegt. Mit der U79 fährt man dagegen bis zur Endhaltestelle am Seestern, hat dann aber auch noch ein ganzes Stück zu laufen. Radler haben’s am bequemsten, denn sie müssen nur irgendwie auf den Rheindeich am linken Ufer kommen, um dann gemütlich zum Ziel zu radeln. Apropos: Das Gelände ist zwar von Wegen durchzogen, aber die sind nur mit schwerem Rollgerät gut befahrbar.

Bei Hochwasser

Wenn der Vater Rhein so richtig angeschwollen ist, wird’s eng mit den Löricker Stränden. Die Faustregel: Ist der schmale Weg unten am Unteren Rheinwerft vor der Altstadt überspült, sind nur noch zwei, drei Buchten ganz oben am nördlichen Ende des Gebiets mit Stränden versehen. Aber dort ist es gerade bei hohem Wasserstrand besonders schön. Und irgendein Holzklotz zum Draufsitzen findet sich dort auch immer.

[Zur zweiten Folge: Düsseldorfer Rheinstrände (2): Bei Kappeshamm]

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