Nachdem sich gestern abend erneut knapp 40 Rechtsextreme unter massivstem und äußerst parteiischem Schutz der Polizei und rund 400 Gegner gegenüberstanden, hat die NPD-Frau Meise erklärt, dass ihre Partei erstmal raus ist. Da die Meise zuletzt Anmelderin des Dügida-Häufchens war und Frau Dittmer nicht mehr darf, ist nun erstmal ein paar Wochen lang Ruhe. Nach Informationen aus dem Polizeipräsidium liegen keine Anmeldungen für Kundgebungen für die kommenden Montage vor. Nachdem die NPD ohnehin voll auf ihre bescheuerte Flaggschiff-Kampagne setzt, Pegida in NRW de facto nicht mehr exisitiert und ProNRW die Dittmer rausgekegelt hat, blieben ohnehin nur die Nazi-Hools von der Partie Die Rechte übrig als Teilnehmer und Träger des Events. Die aber sind derzeit mehr mit sich und ihren nicht-rechtsgewirkten Hool-Kollegen beschäftigt – in mehreren Hochburgen der schlagenden Zunft hauen sich die Kollegen aktuell lieber gegenseitig aufs Maul. Etliche altgediente Hooligan-Gruppen distanzieren sich von ihren Nazi-Mitgliedern. Der Vorwurf: Die Rechts-Hools hätten genau das getan, was Hools seit je her verabscheuen: Politik mit ins Spiel gebracht.

Grund zum Jubeln haben die Initiative „Düsseldorf stellt sch quer“ (DSSQ) und die von ihr aktivierten Gegendemonstranten aber zunächst nicht. Denn so wie man die Dittmer kennt, wird sie weiter im Trübbraunen nach Mitläufern fischen. Nächste Zielgruppe ihrer Akquise dürften die diversen Verschwörungstheoretiker aus dem Querfront- und Friedenswinter- und Reichsdeutschen-Umfeld sein. Die einzige stabile Gruppe innerhalb der Dügida-Truppen waren und sind seit Beginn an genau diese Figuren, die von den Gegner immer belächelt wurden, weil von ihnen keine körperliche Gefahr ausging.

Aktuell klopfen diverse Stimmen DSSQ auf die Schulter, die Initiative hätte mit ihrer Beharrlichkeit der Dügida den (vorläufigen) Garaus gemacht. Aber das scheint nur die halbe Wahrheit zu sein. Die Uneinigkeit innerhalb der Rechten und die ausbleibende Rekrutierung der braunen Massen dürfte letztlich zum Aussetzer geführt haben. Dass immer weniger Leute auf der Dittmer-Seite mitspaziert sind, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Ursache nicht in den kontinuierlichen Gegendemonstrationen. Das wesentlich größere Verdienst von DSSQ – auch und gerade im Gegensatz zu den bürgerlichen Parteien in der Stadt – ist es, den Blick der Bürger auf die anschwellende Nazi-Gefahr gerichtet zu haben. Und dafür gesorgt zu haben, dass Menschen und Gruppierungen, die zuvor jahrelang nicht miteinander kommuniziert haben, wieder zusammenkamen. Und das ist politisch von enormem Wert.

Es wird sich zeigen, ob DSSQ dieselben Leute plus weiterer aufrechter Bürger auch für den 8. Mai um 11:00 morgens wird aktivieren können. Für diesen Termin hat ProNRW eine Demonstration in Kaiserswerth angedroht. Man sollte die Berichterstattung dazu aufmerksam verfolgen.

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