Düsseldorf ist viel grüner als viele Düsseldorfer glauben. Und das liegt vor allem an den Wäldern und Forstrevieren auf dem Stadtgebiet. Apropos: Laut Wikipedia ist der begriffliche Unterschied zwischen „Wald“ einerseits und „Forst“ andererseits fließend. Denn eigentlich versteht man unter einem Forst einen bewirtschafteten Wald. Weil das alles so ungenau ist, gibt es eben beispielsweise den Aaper Wald und den Eller Forst. Genau mit diesem herrlichen Fleckchen Erde wollen wir unsere kleine Serie zu den schönsten Wäldern der Stadt beginnen. Wie der Eller Forst entstanden ist, lässt sich bei einem Blick auf Google Maps ablesen: Es handelt sich um ein ehemaliges Sumpfgebiet an den Altrheinarmen im Süden Düsseldorfs.

Ungefähre Lage der Altrhein-Auen

Ungefähre Lage der Altrhein-Auen

Sumpfig waren die 95 Hektar zwischen Eller, Vennhausen und Unterbach aber schon in historischen Zeiten kaum noch, weil die jeweiligen Anrainer kräftig an der Entwässerung gearbeitet haben. Die Entstehung von Unterbacher und Elbsee erledigte den Rest; die beiden Baggerseen sammelten das aus geringer Tiefe stammende Grundwasser. Weil man aber um 1980 erkannte, dass so ein typisches Landschaftsbild für unsere Region verschwinden würde, erklärte man den Forst zum Naturschutzgebiet und stellte die Bewirtschaftung ein. Außerdem wurden – bis auf einen – alle Entwässerungsgräben zugeschüttet. So hatte der Wald die Chance, sich wieder dem Zustand anzunähern, die er seit der großen Veränderung des Rheinlaufs angenommen hatte.

Heute finden wir Großstädter einen teils lichten, teils dichten Wald, durchzogen von mehr oder weniger geraden Wegen, den man in knapp anderthalb Stunden per pedes umrunden kann. Parallel zur Straße Am Kleinforst verläuft ein kombinierter Fuß- und Radweg vom S-Bahnhof Eller bis zum Südstrand des Unterbacher Sees, dazu ein Reitweg wenige Meter waldeinwärts. Besonders schön ist der 7-Brückenweg im Nordosten, der seinen Namen zu Recht trägt. Hier hat das Ende der Entwässerung wieder dazu geführt, dass sich sumpfige Stellen mit ihrer typischen Flora gebildet haben – die sieben Brücken dienen dazu, dauerhafte nasse Stellen trockenen Fußes zu überwinden.

Eine Besonderheit findet sich an der Rothenbergstraße fast genau in der nördlichen Spitze der Raute, die der Forst auf Plänen ergibt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde hier in großem Maße der Schutt zerstörter Häuser abgekippt und sogar Müll gelagert. Schon in den Sechzigerjahren hat man diesen Hügel mit Erde abgedichtet und aufgeforstet – dass hier eine solche Kippe bestand, erkennt man nur an der Erhebung (der einzigen im gesamten Forst) selbst und an den Hinweisschildern, die auf Gefahr durch Faulgase hinweisen.

Google-Map: Eller Forst

Google-Map: Eller Forst

Während sich der Eller Forst selbst für mehr oder weniger ausgedehnte Spaziergänge (auch mit Hunden, übrigens) anbietet, kann man ihn auch in Wanderungen verschiedenen Umfangs einbinden – zum Beispiel in die Umrundung des Unterbacher Sees, die ca. sechs Kilometer lang ist. Es bietet sich außerdem an, die als Autobahnzubringer dienende, extrem stark befahrene Rothenbergstraße zu überqueren und die Düsselauen bei Gödinghoven einzubeziehen.

Der Eller Forst ist in jeder Hinsicht gut zu erreichen. Mit dem ÖPNV steuert man entweder die Haltestelle Vennhauser Allee oder den S-Bahnhof Eller an. Den Pkw kann man auf einem kleinen Parkplatz am Kleinforst abstellen oder auf den großen Parkplätzen an den Strandbädern Süd und Nord des Unterbacher Sees. Auch von der Vennhauser Allee kommt man auf ganzer Länge über Wege durch die Siedlung Freiheit ins grüne Gebiet.

Ein Kommentar

  1. Eine Runde durch den Eller Forst mit dem Siebenbrückenweg kann ich mit Hund sehr empfehlen. Hier ist weniger los als am Unterbacher See, der Wald ist vielfältig und die Wanderwege gut ausgeschildert.