Zuletzt, eigentlich bis vor ein paar Tagen, lief es für die wunderschöne DEG allenfalls so mittel. Da reihte sich Niederlage an Niederlage, gerne auch mal zu Null und vor allem zu Hause – Tiefpunkt der Niederlagenserie war ein desaströses 1:7 in München. Tabellenplatz 14, die rote Laterne, die der Schwenninger ERC im Grunde seit Jahren gebucht hat, rückte bedrohlich nah.

Zum Glück, möchte man sagen, ging es am Freitag nach Krefeld, denn die sind noch schlechter drauf. Also der ideale Gegner, um wieder in die Spur zu finden. Und der war es dann auch – das 4:0 brachte drei dringend benötigte Punkte und als Nebeneffekt den ersten Saison-Shootout für Mathias Niederberger im DEG-Kasten. Und einen geschmeidigen Hattrick durch Brandon Yip, der während der Saison für den langzeitverletzten Daniel Kreutzer nachverpflichtet worden war, noch dazu. Am Sonntag folgte Köln auswärts, im Grunde ein Selbstläufer. Die Haie sind zwar ganz gut und vor allem sauteuer, meinen in ihrer Großartigkeit aber, Derbies mit links spielen zu können. Geht seit Jahren schief, so auch diesmal, wenn auch über den Umweg des Elfmeterschießens. Den entscheidenden (man könnte auch sagen: einzigen) versenkte, klar, Brandon Yip.

Heute Straubing

Heute Straubing. Ich gestehe, dass ich die ein bisschen mag. Im Gegensatz zu völlig überflüssigen Teams wie Rote Brause München oder den sterbenslangweiligen Wolfsburg Grizzlys haben die zumindest den Charme des bayerischen Dorfclubs, die sind ein bisschen das Rosenheim oder Landshut oder Rießersee des neuen Jahrtausends. Aber Spiele gegen bayerische Dorfclubs sind, alle Romantik einmal ausgeblendet, undankbar – nach den fünf Auswärtspunkten des Wochenendes jeweils vor der Haustür musst du das gewinnen, um den Playoff-Platz zu erreichen, und das ist vor deutlich unter 5.000 Zuschauern an einem trüben Dienstag Abend kurz vor Weihnachten eben nicht ganz so einfach, auch wenn die Fans sich mit Oldschool-Gesängen aus Brehmstraßen-Zeiten alle Mühe gegeben haben, Atmosphäre aufkommen zu lassen und DEG-Trainer Christof Kreutzer das Spiel kurzerhand zum Derby erklärte, um im Rhythmus zu bleiben.

Wie auch immer: Es ließ sich gut an. Nach 40 Minuten führte die DEG verdient, wenn auch etwas zu hoch mit 3:0, und dazu hatte, na klar, Brandon Yip einen klaren Punktsieg im Hockey-Boxen eingefahren. Was zieht der kanadische Bazi auch den Helm aus, wenn er sich kloppen will? Dann tut’s halt weh, wenn es auf die Glocke gibt. Depp!

Es wurde im Schlussdrittel noch einmal spannend, aber nur, um mir die Pointe zu ermöglichen, denn satte 17 Sekunden nach dem 3:2-Anschlusstreffer wurde der dritte Sieg in Serie eingetütet, und jeder, der den Torschützen errät, darf zur Belohnung laut „Yip Yip Hurra!“ rufen! Fünf Tore in drei Spielen in drei Tagen, das kann man ruhig mal so machen.

Aufwärts

Eben war die DEG noch gefühlter Letzter, jetzt liegt sie hauchdünn auf Platz 10, also über dem Strich. Freitag geht es gegen den Aufsteiger aus Bremerhaven weiter, der eigentlich einen eigenen Artikel verdient hätte. Denn der nennt sich alles Ernstes „Fischtown Pinguins“. Das klingt nicht nur extrem albern und ist es auch, sondern daran ist auch in sich alles falsch: Was, bitte, soll „Fischtown“ sein? Das deutsche „Fisch“ ist ja schon affig genug (zumal Fische bekanntlich in Köln beheimatet sind), aber wieso geht das dann auf Englisch weiter? Und „Pinguins“ mit englischer Endung? Also bitte, Leute, reißt euch in Bremerharbour gefälligst mal zusammen.

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