„Nix passiert. Jetzt je zwei Buden, und alles ist gut.“ Soweit die Zusammenfassung des ersten Drittels anlässlich des Pausenbiers durch den Schreiberling. Und es war auch nichts passiert, selbst dass die Gäste bei der ersten Sirene mit 1:0 vorne lagen. Denn es ist ja nicht so, als müsste man aktuell das Gefühl haben, dass sich die rotgelben Helden von einem schnöden Rückstand in irgendeiner Form irritieren lassen würden.

Dämliche Strafen für die Berliner

Dann wird im zweiten Drittel das Tempo halt noch ein wenig angezogen, und schon gibt es Chancen im Minutentakt, begünstigt durch zum Teil selten dämliche Strafen der Berliner. Drei Überzahlspiele gab es in ziemlich kurzer Folge, nicht eine davon war aus Berliner Sicht situationsbedingt nötig. „Ihr seid zu blöd!“, schallte es daher mit gehöriger Berechtigung von den im Vergleich zu Sonntag schon etwas besser gefüllten Rängen, da gleich zwei dieser Überzahlsituationen zu DEG-Toren führten.

Erst Braden Pimm im Nachschuss, dann Philip Gogulla mit einem dieser nicht zu verteidigenden Schläger-in-Schuss-halt-Tore. Schon war die Partie gedreht. Und hatte ihren ästhetischen Höhepunkt noch gar nicht erreicht. Den zelebrierte wenig später der vierte Sturm mit einem Tor wie aus dem Bilderbuch: Sei es Manuel Strodels Puckgewinn an der Bande, sei es Ignaz Ebners No-Look-Pass hinter dem eigenen Rücken oder sei es Lukas Laubs hundeschnauzenkalter Abschluss – das war von Anfang bis Ende auf allerhöchstem Niveau gespielt und sollte seinen Platz in der Top-10-Liste der schönsten Tore sicher haben. Pfostenschüsse durch Gogulla (Penalty) und Marshall sind hierbei noch unerwähnt geblieben. Ein famoses Drittel!

Bestellte Tore geliefert

Die bestellten zwei Tore gab es dann im Schlussabschnitt, in dem sich die Aufmerksamkeit mehr und mehr vom Eis auf die Tribünen verlagerte. Die DEG hatte die Partie jederzeit unter Kontrolle, wirklich gefährlich war das Anrennen der Berliner zu keiner Zeit. Also gab es ausreichend Zeit und Gelegenheit, sich selbst zu feiern durch minutenlange Wechselgesänge, durch das obligatorische „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“ und durch das lange nicht mehr gehörte „Kling, Glöckchen, klingelingeling“. Es war, ein ganz kleines bisschen zumindest, wie früher an der Brehmstraße.

Unterbrochen wurde die Feierei nur durch die beiden Torjubel, zunächst nach Jaedon Descheneaus tollem 4:1, das nur deshalb nicht weiter gewürdigt wird, weil das 3:1 halt noch besser war, und durch Patrick Buzas’ Krümelstor zum 5:1. Wenn du oben stehst, läuft es halt. Einziger, aber dicker Wermutstropfen ist die Verletzung von Manuel Strodel, der mit offensichtlicher Schulterverletzung nach einem unnötigen Check in die Bande vom Eis musste.

Feiern wie sie fallen

Man muss die Feste feiern wie sie fallen, denn es werden auch wieder andere Zeiten kommen, ganz sicher. Aber aktuell fällt es verdammt schwer, von dieser DEG nicht begeistert zu sein. Das Team ist vorne gefährlich und hinten souverän, schießt jetzt sogar Tore in Überzahl und zerlegt die Eisbären, sicher keine Laufkundschaft, auch in der Höhe verdient mit 5:1.

Wo soll das noch enden? Zumal dem aufmerksamen Leser aufgefallen sein wird, dass in diesem Bericht die Paradereihe mit den Namen Olimb, Ridderwall und Henrion gar nicht auftaucht. Ganz einfach, weil sie es heute nicht musste. In den kommenden Spielen (Freitag in Wolfsburg, Sonntag 16.30 Uhr gegen Krefeld – Hingehen, Leute!) könnten die drei durchaus wieder wirbeln. Die Gegner dürfen das ruhig als Drohung verstehen.

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