Eigentlich, meinte der werte Chefred durchaus zu Recht, verdient der große Sponsorendeal, den die Düsseldorf Congress Sport & Events, die Betreibergesellschaft der hochdefizitären Arena in Stockum mit der Gauselmann-Gruppe abgeschlossen hat, eine eigene Betrachtung aus DEG-Sicht. Nur fällt das ein wenig schwer, denn man kann die Dinge schlecht voneinander trennen. Und auf der Sollseite dieses Deals steht neben einem fürchterlichen Namen des Stadions (den in erster Linie die Fortuna ausbaden muss, die an dem Geschäft allerdings nicht beteiligt war …) der Umstand, dass ein Glücksspielanbieter nun nicht eben das ist, wofür oder womit man werben möchte.

Spektakulärer Deal – die DEG profitiert

Natürlich ist es nicht möglich, die reine Lehre durchzusetzen – fair gehandelte Produkte mit positiver Ökobilanz haben ganz andere Sorgen als aus Imagegründen Namensrechte zu kaufen. Und auch nicht das Geld dafür. Aber Glücksspiel, püüh, das ist noch einmal ein anderes Kaliber als überteuerte, wahrscheinlich in Bangladesh produzierte Jugendwahnmode (Esprit) oder CO2-Schleudern (LTU). Fällt jemandem ein vernünftiger Grund ein, in eine Spielothek zu gehen? Mir nicht. Nix gegen Spielen, wirklich nicht, aber dann greift man sich bitte Partner und/oder Kinder und/oder Freunde, setzt sich in den Garten und zockt Mau-Mau, Rommé, Backgammon oder Diplomacy. Aber keinen Automaten, der einem Geld aus der Tasche zieht, das man nicht hat.

Diesen hygienischen Aspekt ausgeblendet, ist der Deal spektakulär: Die Arena ist nicht mehr ganz so defizitär, und der Düsseldorfer Spocht wird gefördert – Hockey, Frauenfußball, Rudern, Football, Olympiateam, selbst die Handballer bekommen was ab, und die müssen sich nicht mal Gedanken über Moral machen, dann wirklich alles ist besser als ihr aktueller Hauptgeldgeber Rheinmetall. Und die DEG erhält aus diesem Deal einen Trikotsponsor, der einen Betrag von ca. 250.000,00 € pro Saison auf den Tresen legt. Das ist der Gegenwert mindestens eines vernünftigen Spielers, und das erhöht die Laune der Gesellschafter, die, frisch euphorisiert, dann auch gleich mal eine Verlängerung ihres Engagements verkündet haben. Isoliert betrachtet gibt es für die wunderschöne DEG an diesem Vertrag also absolut nichts zu meckern. In keiner Hinsicht.

Ziemlich gut aufgestellt

Denn es scheint, als seien Team und Stab auch ansonsten verdammt gut aufgestellt. Die sportliche Seite wird in einer weiteren Ausgabe dieser kleinen Beitragsreihe beleuchtet werden, aber auch das Funktionsteam ist durchaus eine Betrachtung wert. Zunächst: Die DEG hat mit Harold Kreis einen neuen Trainer, dem man durchaus zutrauen darf, den Club wieder in die Spur zu bringen. Der Mann ist eine Ikone beim Mannheimer ERC, mit dem er als Spieler Meister geworden ist, und seine Trainervita liest sich mindestens so gut: Erneut Meister mit Mannheim, dazu NLA-Champion mit Zürich und Lugano, zuletzt fünf Jahre beim EV Zug, ebenfalls NLA. Das ist, bei allem Respekt, schon eine andere Liga als sie zuletzt Mike Pellegrims, dessen Engagement ein einziges großes Missverständnis war, verkörpert hat, und das ist auch eine andere Liga als sie Christof Kreutzer verkörpert, womit dessen Leistungen nicht im Geringsten geschmälert werden sollen.

A propos: Jener Christof Kreutzer ist unterdessen beim EC Bad Nauheim untergekommen, dem Kooperationspartner der DEG in der zweiten Liga. Das ist nicht die schlechteste Idee, wenn beide davon profitieren und einige Jungprofis der DEG in Nauheim Spielpraxis bekommen sollen, denn die Verbundenheit von Christof Kreutzer mit der DEG ist, Entlassung hin oder her, über jeden Zweifel erhaben. Co-Trainer ist noch oder wieder Tobi Abstreiter, der hoffentlich überwunden hat, für das völlig verkorkste Saisonende 17/18 auf die olympischen Spiele und die dort gewonnene Silbermedaille verzichtet zu haben. Bleibt Manager Niki Mondt. Der hat, Stand heute, bei der Kaderzusammenstellung einen verdammt guten Job gemacht. Aber das ist Teil der spochtlichen Betrachtung … demnächst in diesem Theater!

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