Porträt · Irmgard Knef ist eine Kreation von Ulrich Michael Heissig. Der Autor, Schauspieler, Chansonnier und Kabarettist hat die Bühnenfigur als kleine imaginäre Schwester der großen Hildegard Knef erfunden und ständig weiterentwickelt bis zur „Grande Dame des halbseidenen Showbiss“. [Lesezeit ca. 2 min]

Uli ist jetzt 56, Irmchen gerade mal 95, hat nicht nur einen Koffer, sondern auch ihren Wohnsitz in Berlin, kommt aber immer gerne nach Düsseldorf, gerade wieder zur Premiere ihres neuen Programms „Barrierefrei“ im Kom(m)ödchen. Ihre treuen Freunde und Fans am Rhein feierten sie enthusiastisch. Nach der Vorstellung gaben dem abgeschminkten Uli zwei entzückte Damen gleich noch einen Wein aus. Sie hatten ihn auf der MS Europa kennengelernt, wo Irmgard Knef demnächst erneut ein Gastspiel gibt – nicht nur barriere-, auf dem Wasser quasi auch balkenfrei.

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[1] Hi, Irmgard! Lange nicht gesehen! Gerade hast Du als dienstälteste Kabarett-Chansonniere Deinen 95. Geburtstag mit Deinem Gastspiel im Kom(m)ödchen gefeiert und dich feiern lassen? Barrierefreie Bühne frei für Irmgard Knef! Was sagt uns das?
Irmgard Knef: Im Alter Blockaden im Denken und Handeln überwinden, auch als alter knarzender Baum noch Blüten treiben und kein Blatt vor den Mund zu nehmen.

[2] Wie machen die Knochen das noch mit?
Irmgard: Ach, ich hab doch immer versucht, mich zu jung zu halten, und jetzt in meiner schönen Senioren-Residenz, das ist so eine Art Inkontinental, haben wir ja auch Kurse wie Rückenfit. Dort hält mich vor allem mein junger Lieblingstrainer Kevin fit. Doch der beste Trainingsplatz ist und bleibt für mich die Bühne, Bühnenluft hält frisch.

[3] Und wie bleibt man barrierefrei im Kopf?
Irmgard: Wir haben auch Gedächtnistraining. Wichtig ist, dass man nicht nur im Saft der eigenen Generationen schmort, sondern sich mit jungen Leuten umgibt – siehe Kevin & Co.

[4] Silver Stars wie Du liegen ja noch im Trend, siehe die amerikanische Mode-Ikone Iris Apfel, die in diesem Jahr 100 geworden ist. Wie hältst Du es da mit Deinen Outfits? Das Alter kaschieren, ignorieren oder ironisieren? Hast Du Tipps für The Düsseldorferinnen?
Irmgard: Auch im Alter zu sich selbst stehen und nicht tragen, was die anderen vermeintlich von einem erwarten. Bloß nicht immer in Rentner-Beige rumlaufen, lieber in frischen, fröhlichen Farben. Der Herbst des Lebens ist bunt.

[5] Hast Du schon Pläne für Deinen 100.? Ist ja nicht mehr lang?
Irmgard: Ich arbeite dran! 20 Bühnenjahre hab ich ja schon, da ich erst im zarten Alter von 75 angefangen habe. Da darf man sich noch auf Überraschungen gefasst machen. Für mich soll’s immer noch rote Rosen regnen.

httpv://youtu.be/qy–68IP5Hw

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