Interview · Im September 2020 fehlte etwas auf dem Burgplatz: das Zelt, in dem das Düsseldorf Festival (früher noch „altstadtherbst“ genannt) über viele Jahre die wunderbarsten Produktionen aus den Bereichen Tanz, Musik und Neuem Zirkus präsentierte. Allein diese Leerstelle an zentraler Stelle löste bei Menschen, die jede Form der dasbietenden Kunst lieben, tiefe Depressionen aus. Aber die Macher:innen des Festivals wären nicht über 30 Jahre erfolgreich, wenn sie nicht auch mit einer solchen fundamentalen Krise klargekommen wären. Und so fand tatsächlich eine Art Rumpffestival statt – auch dank der Unterstützung der D.LIVE, die es so möglich machte, die Mitsubishi Electric Halle nach den damals geltenden Corona-Regel zu bespielen. Und 2021? Sie haben sich getraut, und es hat – mit Hilfe treuer und neuer Sponsoren und Partner – geklappt: Da ist das Zelt wieder! [Lesezeit ca. 3 min]

Und, ja, ein Besuch in der Theaterbar und dem Zelt wirkt schon fast normal. Über die tribünenartig angeordneten Sitzplätze sieht der kühle Hauch der Luftreiniger, und die Bühne sieht genauso aus wie in all den Jahren zuvor. Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen, die Intendanz des Festivals, haben es wieder hingekriegt: Es gibt ein komplettes Programm wie in den guten Jahren. Grund genug nachzufragen, was am Düsseldorf Festival 2021 besonders ist.

Frage: Aus der Rückschau betrachtet war es sensationell, dass ihr das Festival 2020 hinbekommen habt; hat das mentale Spuren hinterlassen?
Antwort: Wir haben eigentlich während der ganzen Pandemie immer versucht nach vorne zu schauen und haben das auch geschafft. Manchmal gruselt es noch etwas, wenn man an so manche Situation zurückdenkt, aber Tatsache war, wir haben ein Festival gehabt und hatten dankbare Künstler und ein dankbares Publikum und, besonders zu erwähnen, es gab kaum einen unserer Sponsoren und Partner, der nicht bereit gewesen wäre, uns zu unterstützen, ungeachtet dessen, was wir planten. Das alles hilft positiv zu bleiben.

F: Das Zelt auf dem Burgplatz steht! Welche Gefühle löst das aus?
A: Ganz ehrlich? Als wir das Zelt am ersten Abend betraten und auf die Tribüne blickten, standen uns ein paar Tränchen in den Augen, und das ging sogar unserem technischen Direktor so. Das erst Mal wieder in eine Menschenmenge zu sehen, das war großartig.

Verlosung 1:
Wer ganz schnell reagiert, kann noch Tickets für die Produktion „Danse Macabre“ morgen (Donnerstag, 16.09) im Zelt auf dem Burgplatz gewinnen. Unter allen Leser:innen, die bis heute Abend (Mittwoch, 15.09.) um 22:00 Uhr eine Mail an kontakt@the-duesseldorfer.de schreiben und darin die Namen und Kontaktdaten der Besucher:innen nennen, verlosen wir 3 mal 2 Tickets für die Vorstellung. An der Abendkasse sind die entsprechenden Tickets dann auf die angegebenen Namen hinterlegt.

F: Das Programm ist dieses Jahr noch einmal bunter geworden und bewegt sich in manche neue Richtung. Was ist die Idee dahinter?
A: Nun, das Farbige am Programm ist ja grundsätzlich gewollt, weil es uns immer um Facetten und Spektren geht. Naturgemäß besteht das Programm aus nachgeholten Projekten des letzten Jahres plus einigen speziell geplanten Dingen. Allein der Tatsache, dass Signa neuer Premiumsponsor wurde in diesem Jahr, ist die Entstehung einer neuen Spielstätte geschuldet. Im Carsch-Haus können wir das Basement bespielen, bevor es nachdem Festival völlig entkernt wird. Hier haben wir im Einvernehmen mit Signa einen Schwerpunkt auf lokale Künstler gesetzt.

F: 2G oder 3G – welches Hygeniekonzept fährt das Festival 2021?
A: Wir haben uns für 3G entschieden und halten konsequent daran fest. Es stellt sich aber heraus, dass wir nur einen sehr geringen Anteil getesteter Zuschauer haben. Der überwiegende Teil der Besucher weist Impf- oder Genesenendokumente vor. Im Theaterzelt haben wir eine hocheffektive neue Lüftungsanlage und UVC-Luftreiniger installiert. Unser Personal und die Künstler werden jeden Tag getestet, ob geimpft oder nicht. Wir glauben, dass es so funktionieren kann.

F: Und welches sind eure Lieblingsproduktionen im Jahr 2021?
A: Wie immer sehr schwer zu sagen, wenn man das Programm selbst gewählt hat. Martin Zimmermann macht eine sehr interessante Arbeit über den Clown des 21. Jahrhunderts. Sein Stück Danse Macabre ist in der Pandemie entstanden und eindeutig von ihr beeinflusst. Übrigens wurde Martin Zimmermann gerade mit der höchsten Auszeichnung für Theaterkunst dem Schweizer Grand Prix Darstellende Künste / Hans-Reinhart-Ring ausgezeichnet. Wir empfehlen je nach persönlichem Geschmack zu stöbern. Der Neue Zirkus ist es immer Wert entdeckt zu werden. Cold Blood von Michèle Anne De Mey ist eigentlich eine Reise wert. Und dann sind da noch jede Menge toller Konzerte auch in den kleineren Venues. Das lohnt sich, zu entdecken.

Verlosung 2:
Außerdem gibt es Tickets für die Produktion „Cold Blood“ am 21.09. im Zelt auf dem Burgplatz gewinnen. Unter allen Leser:innen, die bis Freitag (17.09.) Abend um 22:00 Uhr eine Mail an kontakt@the-duesseldorfer.de schreiben und darin die Namen und Kontaktdaten der Besucher:innen nennen, verlosen wir 3 mal 2 Tickets für die Vorstellung. An der Abendkasse sind die entsprechenden Tickets dann auf die angegebenen Namen hinterlegt.

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