An den in Düsseldorf zur Zeit (Frühjahr 2019) geöffneten Hallenbädern kann man wunderbar die Entwicklung von der gutem, alten Badeanstalt hin zum Spaßbad ablesen. Denn tatsächlich existieren alle Formen, zumindest was die Bauform angeht, in unserer schönen Stadt gleichzeitig. Und so hat der Wasserfreund die freie Auswahl, wie er sein Vergnügen und/oder sein nasses Fitnessprogramm haben will. Dabei befindet sich die Situation momentan im Wandel: Das Allwetterbad entsteht völlig neu, und auch das Hallenfreibad in Benrath wird gerade von Grund auf saniert und umgebaut. Linksrheinisch herrscht zur Zeit Ebbe, weil es das wunderschöne Gartenbad an der Lütticher Straße nicht mehr gibt und der nicht weniger schöne Neubau an der Pariser Straße gerade erst begonnen hat. Aber die fünf Hallenbäder und das Freizeitbad Düsselstrand sind ja in Betrieb, sodass kein Düsseldorfer trocken bleiben muss.

1. Die Münster-Therme in Pempelfort

Die Salzgrotte in der Münster-Therme

Die Salzgrotte in der Münster-Therme

Am 9. April 1902 wurde die Badeanstalt an der Münsterstraße als eines der sogenannten „Kaiserbäder“ eröffnet – und hat als Münster-Therme alle Veränderungen der Schwimm- und Badelandschaft überlebt. Um die Jahrtausenwende herum entstanden in fast allen deutschen Großstädte solche Badetempel, weil man das große Thema „Volksgesundheit“ entdeckt hatte. Weil aber die überwiegende Mehrheit der städtischen Bevölkerung ohne Badezimmer wohnte und man die allgemeine Hygiene fördern wollte, baute man diese Anstalten, in den die Menschen für kleines Geld Badewannen und Duschen nutzen konnten. Weil auch das Schwimmen als körperliche Betätigung gefördert wurde – allein schon um die Zahl der Nichtschwimmer aus militärischen Gründen zu reduzieren – verfügten die meisten dieser Häuser auch über mehr oder weniger große Schwimmbecken. Kinder der Sechziger- und Siebzigjahre tauften das Hallenbad direkt neben bzw. hinter der Feuerwache Münsterstraße respektlos „Münsterpfütze“, und wer in der Nähe wohnte, für den war einmal die Woche Schwimmen dort angesagt – zumal Generationen dort den Schwimmunterricht überlebten und sich dort auskannten.

Nach einer kompletten Grundsanierung, bei der sämtliche Aspekte der Denkmalpflege berücksichtigt wurden, ist die Münster-Therme heute genau das, was der neue Name aussagt: Ein Wellness-Tempel mit der klassischen Schwimmhalle unter dem Glasdach im Zentrum, einem Sole-Außenbecken, Saunabereich und Salzgrotte sowie Fitness-Studio und Krankengymnastik-Praxis – das alles in wunderbar erhaltenem klassischen Baustil. Wer also nicht nur darauf aus ist, Bahnen zu ziehen, ist in der Münster-Therme genau richtig. Alle relevanten Informtionen zur Münster-Therme finden sich unter dieser Web-Adresse.

2. Das Gartenhallenbad in Unterrath

Immer noch hübsch - das Gartenhallenbad in Unterrath

Immer noch hübsch – das Gartenhallenbad in Unterrath

An der Kalkumer Straße steht das Gartenhallenbad als typischer Vertreter der in den Sechzigerjahre gebauten Hallenbäder. Die Unterrather lieben ihr Bad, aber aus den anderen Vierteln verirren sich kaum je Badende hierher. Außerdem steht die Existenz des Gartenhallenbads derzeit in Frage – sanieren oder abreißen und neu bauen, ist hier die Frage. Das merkt man dem Bau aber auch nur an, wenn man ganz genau hinschaut. Die Besonderheit ist das Außenbecken im kleinen Garten, das man vom innen gelegenen Becken durch einen Kanal schwimmend erreicht. Über die Jahre hat man das Gartenhallenbad zunehmend durch weitere Einrichtungen ergänzt. So gibt es eine Wasserrutsche, ein Planschbecken und ein Becken mit allerlei Massageduschen und -düsen.

Gerade wegen der Planschbecken mit allerlei Spielkram für die Allerkleinsten eignet sich diese Einrichtung prima für einen Badespaß für die ganze Familie – nicht nur die aus Unterrath. Hier finden sich alle wichtigen Infos zum Gartenhallenbad Unterrath.

3. Das Rheinbad in Stockum

In der großen Halle des Rheinbads kommen auch Wasserballer auf ihre Kosten

In der großen Halle des Rheinbads kommen auch Wasserballer auf ihre Kosten

Klare Sache: Das Rheinbad in Stockum gleich um die Ecke der Arena ist etwas für Sportliche. Selbst das zugehörige Freibad zielt bekanntlich auf die Menschen, die ihren Körper dem Wasser zum Zwecke der Körperertüchtigung anvertrauen. Dass genau diese Klientel erreicht wird, kann man fast täglich sehen, wenn die Badegäste zum Bad gejoggt oder mit dem Fahrrad kommen. Innen handelt es sich um ein sehr modernes, sehr funktionales Schwimmbad, bei dem nie der Verdacht aufkommt, es könne sich um ein verkapptes Spaßbad handeln. Und weil es um Sport geht, bietet das Rheinbad die 2016 eröffnete 50-Meter-Halle mit zehn 50-Meter-Bahnen, die bei Bedarf auch quer in zwanzig(!) 25-Meter-Bahnen umgewandelt werden können, die etwas ältere 33-Meter-Halle mit zwölf 25-Metern-Bahnen sowie ein 28°-Außenbecken. In der kleinen Halle stehen außerdem je ein 1-Meter- und ein 3-Meter-Brett für Wasserspringer bereit. Hier alle Infos zum Sportbad der Stadt.

4. Das „Schwimm‘ in Bilk“

Springen und Bahnen ziehen im Schwimm' in Bilk

Springen und Bahnen ziehen im Schwimm‘ in Bilk

Als am S-Bahnhof Bilk das Einkaufszentrum „Arcaden“ entstand, ergänzte man den schuchschachtelförmigen Bau um das Bürgerzentrum Bilk samt Bürgersaal und Stadtbücherei. Und um ein kleines Schwimmbad ohne Schnickschnack, das man Schwimm‘ in Bilk‘ nannte. Das Besondere ist, dass die Halle ganz oben auf dem Niveau der Zentralachse mit Fenstern zur Beleuchtung versehen ist, durch dass man in die Schwimmhalle schauen kann. Ausgerichtet ist das niedliche Bad vor allem auf den Schulsport, Bahnenziehen für Wasserfreunde und Aquafitness. Letzteres schlägt sich in einem umfangreichen Kursangebot nieder. Weil Schwimm‘ in Bilk intensiv von Schulen genutzt wird, sind Schwimmer gut beraten, sich immer intensiv über die Öffnungszeiten zu informieren.

Außer dem Becken mit sechs 25-Meter-Bahnen gibt es noch ein Kursbecken, das mit einer Größe von 8 mal 16 Metern Platz für ziemlich große Kursgruppen bietet. Um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, ist es mit einem Hubboden ausgestattet. Hier finden sich alle Informationen zu Schwimm‘ in Bilk.

5. Das Familienbad Niederheid in Holthausen/Reisholz

Familienbad Niederheid - der Plan mit allen Einrichtungen in der Übersicht

Familienbad Niederheid – der Plan mit allen Einrichtungen in der Übersicht

Das Familienbad Niederheid war das erste der schon etwas älteren Bäder, das aufwendig saniert und renoviert wurde. Seit 2015 existiert es in der heutigen Form und findet sich vom Typ her irgendwo zwischen Sport- und Spaßbad. Es also Familienbad zu nennnen, ist dementsprechend passend. Zumal es sich unmittelbar am Sportpark Niederheid und unweit des Freizeitparks Niederheider Wäldchens befindet. Den gibt es seit 1973, und man sagt, viele Kinder aus Reisholz, Holthausen und Wersten verbringen ganze Ferien im Freizeitpark und dem Familienbad. Bekannt geworden ist das Bad aber als Teil des Sportparks und berühmt wegen seiner Sauna-Angebote. Die gibt es immer noch; das Außenbecken mit Sprudelliegen und Whirlpool passen prima dazu. Das Hauptbecken mit sechs 25-Meter-Bahnen ist perfekt für Sport- und Freizeitschwimmer, während Kinder ein eigenes Nichtschwimmerbecken bespielen können – außerdem gibt es ein Planschbecken mit Rutsche für die ganz Kleinen.

Weil auf dem Gelände zudem ein feiner Spielplatz zu finden ist, können Familien mit Kindern buchstäblich jeden Alters im Familienbad Niederheid schöne Tage verbringen. Alle anderen ziehen Bahnen oder entspannen in der Sauna. Alle Infos zum Familienbad Niederheid gibt es hier.

[Alle Fotos: Bädergesellschaft Düsseldorf mbH]

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