Freibäder und Badeseen sind für alle da! Für Morgenschwimmer, Planschekinder, Poser, Sonnenanbeter und eben alle, die den Sommer am Wasser genießen wollen, und zwar so, dass zur Abkühlung auch eine Runde im Wasser möglich ist. So schön es an den Düsseldorfer Rheinstränden und an manchen Baggerlöchern ist, das Schwimmen dort ist lebensgefährlich! Die Auswahl an klassischen Freibädern und Badeseen mit schwimmbadartiger Betreuung ist groß in der Umgebung; neben den sechs Bädern in Düsseldorf bieten sich acht Alternativen im Umland, die im zweiten Teil vorgestellt werden sollen. Nicht berücksichtigt haben wir Hallenbäder mit Außenbereich ohne Liegewiesen. Die Detailinformationen finden sich jeweils auf den Webseiten der Bäder – die Links dorthin sind immer angegeben.

1. Rheinbad

Das Rheinbad zwischen Messeparkplatz und Europlatz ist der Nachfolger des legendären Freibads, das direkt am ebenso legendären Rheinstadion lag. Wenn die Fortuna spielte, standen im Sommer oft Dutzende Jugendlicher, um die Begegnung durch die begrenzenden Gitter zu verfolgen. Die Wiese war groß, und die Treppe direkt am Beckenrand beliebter Flirttreff. Das alte Freibad musste der Erweiterung der Messe weichen.

Dafür entstand 2000 das neue Rheinbad, das als Hallen- und Freibad angelegt ist und vor zwei Jahren um eine Halle mit 50-Meter-Becken erweitert wurde. Die Außenanlage ist nicht annähernd so groß wie die des alten Freibads, verfügt aber über ein 50-Meter-Sportbecken, ein Erlebnisbecken mit Breitrutsche, eine Sprunganlage mit 1-Meter- und 3-Meter-Brett sowie einem 5-Meter-Turm und einem Planschbecken mit verschiedenen Wassertiefen. Außerdem gibt es einen Kinderspielplatz. Das Freibad ist mit der U-Bahnlinie 78 und der Buslinie 896 gut zu erreichen; Parkplätze sind ebenfalls ausreichend vorhanden. (Website des Rheinbads mit Öffnungszeiten und Preisen)

2. Strandbad Lörick

Seit 1961 gibt es das Strandbad in Lörick. Ursprünglich war der See die einzige Schwimmgelegenheit, Haupteingang und Umkleiden lagen dementsprechend in der Nähe des großen Parkplatzes an der Oberlöricker Straße. Noch in den Sechzigerjahren begann aber der Bau des neuen Servicegebäudes und der Becken am Südende des Sees, der wenig später für Schwimmer gesperrt wurde. Der Grund: Schon bei leichtem Hochwasser lief Rheinwasser, damals noch hochbelastet, in den See, der damit quasi toxisch wurde. Das störte aber das Jungvolk ab den Sechzigerjahren wenig, die gern nach Mitternacht aus der Altstadt herüberkamen, unten am Deich über die Gitter stiegen, um gepflegt und in Gemeinschaft zu schwimmen. Bisweilen tauchten am oberen Deich Polizeiwagen auf. Aber bevor die Beamten das Gelände erreichten, war die Meute bereits verschwunden.

Zurzeit wird das 50-Meter-Becken komplett neu gebaut – deswegen gilt in der Saison 2018 ein besonderer „Baustellentarif“. Die Liegewiese ist sehr geräumig, es gibt einen schönen Kleinkinderbereich mit schattenspendenden Sonnensegeln. Egal, ob man mit dem Auto oder dem ÖPNV anreist: Man muss schon ein gutes Stück zum Eingang laufen. Man kann mit der Buslinie 833 zum erwähnten Parkplatz fahren oder mit den Linien 834 oder 861 zur Haltestelle Brüsseler Straße; dann läuft man den Deich entlang zum Eingang. Optimal zu erreichen ist das Strandbad Lörick aber mit dem Fahrrad. (Website des Strandbads Lörick mit Öffnungszeiten und Preisen)

3. Hallenfreibad Benrath

Mitten in Benrath findet man das Hallenfreibad, dessen Außenbereich 2007 völlig neugestaltet wurde. Der Sommer 2018 wird vorerst der letzte sein, in dem man das Bad genießen kann, denn 2019 und 2010 bleibt es geschlossen. Das schon 1959 eröffnete Hallenbad ist einigermaßen veraltet, sodass man auf der Fläche des Freibades eine neue Schwimmhalle bauen wird. Die soll 2021 eröffnet werden. Dann geht auch das angeschlossene Freigelände wieder in Betrieb. Vom Benrather Bahnhof, der von verschiedenen S- und U-Bahn- sowie Buslinien angefahren wird, ist man in kaum fünf Minuten zu Fuß am Freibad. (Website des Hallenfreibads Benrath mit Öffnungszeiten und Preisen)

4. / 5. Unterbacher See Nord- und Südstrand

1926 begann man in einem Teil der Altrheinsenke mit dem Kiesabbau, der bis 1973 betrieben wurde. Dabei entstand u.a. der Unterbacher See zwischen Eller und Erkrath. Schon 1959 wurde das Bad am Nordstrand eröffnet, der Südstrand kam ab 1966 dazu. Die beiden Strandbäder liegen sich gegenüber und verfügen beide über einen Sandstrand. Die Wassertemperatur ist natürlich – im Gegensatz zum einem Freibadbecken – vom Wetter abhängig; weil der See aber an den Bädern relativ flach ist, wird das Wasser schnell angenehm warm. Übrigens: Der See samt der Strandbäder wird nicht von der Stadt Düsseldorf bewirtschaftet, sondern vom Zweckverband Erholungsgebiet Unterbacher See, deshalb gelten rund ums Gewässer und in den Bädern andere Regeln als sonst in der Stadt und den städtischen Freibädern.

Während der Nordstrand mitten zwischen dem recht quirligen Campingplatz und dem Wassersportzentrum liegt, ist es am Südstrand deutlich ruhiger. Hier gibt es auch einen abgetrennten FKK-Bereich und jede Menge Sportmöglichkeiten. Der Bus 891 fährt – mit saisonabhängigem Fahrplan – direkt zum Parkplatz des Südstrands, zum Beispiel vom S-Bahnhof Eller. Zur Haltestelle „Nordstrand“ an der Vennstraße in Unterfeldhaus kommt man mit dem 735er; bis zum Strandbad sind es dann rund zehn Minuten. In den Ferien sind beide Strandbäder bei gutem Wetter oft sehr voll, das sollte man wissen. (alle Infos zu beiden Strandbädern über die Links im Text)

6. Flossen Weg Kaiserswerth

Das Freibad der Diakonie in Kaiserswerth an der Kreuzbergstraße war viele Jahre nicht mehr als ein Geheimtipp; es gab nur ein Becken, eine recht kleine Liegewiese und vorsintflutliche Umkleiden. Weil die Anlage aber so kinderfreundlich war (und heute noch ist!), kamen immer öfter Kindergartengruppen und überhaupt Familien mit Kindern – nicht nur aus Kaiserswerth, sondern aus dem ganzen Norden. Alles war ungewöhnlich an dieser Badeanstalt: die Lage am Rande des Diakonie-Geländes mitten in einem Wohnviertel, die Situation an der Kasse, die Bude für Eis und Würstchen. Und natürlich das winzige Becken, das an Wochenenden im Sommer manchmal überquoll. Und weil die ganze Sache nicht kostendeckend zu betreiben war, wollte die Diakonie das Bad in den frühen Neunzigerjahren schließen. Da die Stadt kein Interesse zeigte, das Objekt zu übernehmen, schien das Schicksal dieses Freibads besiegelt. Aber dann wehrten sich betroffene Bürger und gründeten den Verein Flossen Weg e.V., der das Bad nun schon fast 25 Jahre betreibt.

Man hat alles erhalten, was zu erhalten war und modernisiert immer nur sehr vorsichtig. Geblieben ist vor allem die überragende Kinderfreundlichkeit – Tausende Düsseldorfer Pänz haben hier im Sommer das Schwimmen gelernt und gleich ihr Seepferdchen gemacht. Der Charme ist also komplett erhalten geblieben; aber auch die Tatsache, dass die Anreise mit dem Auto so gut wie sinnlos ist, denn es gibt KEINEN Parkplatz. Mutige Pkw-Besitzer suchen sich in den umliegenden Straßen einen Platz, schlaue Menschen reisen aber einfach mit Bus und Bahn an. Traditionell fährt man zum Klemensplatz in Kaiserswerth und spaziert dann zum Freibad. (Website des Freibads Kaiserswerth mit Öffnungszeiten und Preisen)

Im zweiten Teil stellen wir Freibäder und Badeseen in der Nähe von Düsseldorf vor.

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